Mittwoch, 29. Februar 2012

Angriff der giftigen Monster-Kröten

Eigentlich dachte ich heute morgen ja, die Fortsetzung der Geschichte könnte ich euch heute ersparen - Hope freute sich wie jeden morgen aus der Box zu kommen, schmeisst sich auf den Rücken, winselt erleichtert, Geschäfte werden draußen gemacht und dann schubst sie meinen Arm, wenn ich Kaffee trinken will, kriecht vor die Zeitung und tut einfach alles um geliebt und beachtet zu werden ...

Aber im Mittelpunkt zumindest meines Interesses ist heute Fly gelandet, der vermutlich recht gut darauf hätte verzichten können ... nach der Morgenrunde hat er sich ein paar mal mit den Pfoten über die Augen gewischt, als ob da noch Schlaf sitzen würde - ich hab ihm dann die Augen sauber gewischt aber dann ging alles ganz schnell - er liegt unter dem Küchentisch und reibt den Kopf über den Boden, hechelt panisch, reibt immer wieder mit den Pfoten über die Augen - ich schau den Hund an und mir friert alles ein - die Augen sind zugeschwollen, man sieht sie gar nicht mehr ... Hund an Geschirr, Hund in Auto, mit gefühltem Blaulicht zum Tierarzt - der hat sofort die Spritze gezückt und dem kleinen Spanier die Maximaldosis Cortison verpasst ... und dann hieß es, erst mal warten, dass die Spritze wirkt ...

Ich lag mit Fly im Arm auf dem Boden den Wartezimmers und konnte einfach nicht aufhören, zu weinen. Eine wildfremde Frau hat mich dann in den Arm genommen und getröstet und Fly hat sich dann auch ganz lieb bei ihr bedankt. Die anschließende Untersuchung beim TA ergab nicht weiteres, vermutlich eine Reaktion auf giftiges Krötensekret ...

Mittlerweile geht es ihm besser, die Augen kann man wieder sehen, nur die Ohren sind noch total geschwollen -  weil er sich heute schonen soll, bin ich mit Hopsi und Donna eine gaaaanz große Runde gelaufen und hab dabei verflixt gut auf irgendwelche hinterlistig wartenden Kröten geachtet ...

Heute gibt es ein Foto von Fly, aber keine Patientenfoto, ein Schöner-Fly-Foto

Dienstag, 28. Februar 2012

Heisse Phase

Wie fotografiert man einen Sack Flöhe? Genau, am besten gar nicht ...

Hopsi ist heute schon ganz schön "heiss" und das merkt man nicht nur an den roten Sprenkeln (die ich mir am übrigen schlimmer vorgestellt habe). Nein, sie benimmt sich wie eine richtige "Schafschlampe" (Insider) und versucht die ganze Zeit Fly zu "was auch immer" zu motivieren. Fly findet das einfach nur peinlich und ist auf die Suche nach irgendeinem Mauseloch, wo er sich verkriechen kann.

Donna hat es besser, sie knurrt die Kleine brummig an und die klappt dann sofort die Koboldohren ein und verzieht sich - um es zwei Minuten später noch mal zu probieren ...

Bei den Spaziergängen sind die drei schon ein super Team und laufen und schnuppern gemeinsam - alle an der Leine, weil einer läufigen Hope trau ich da gar nicht und Donna macht derzeit einen auf Protest und beginnt zu jagen ... schaut mich noch an - vergisses Frauchen - und tschüss. Gestern ist sie dabei in einem Tümpel gelandet und wir haben streckenweise nichts mehr gehört - da hatte ich schon echt Panik ...

Tagesfazit: auch wenn es im Moment ein wenig anstrengend ist, die Kleine ist echt lieb und gibt sich sehr viel Mühe ... und ein Leben ohne Hoffnung können sich höchstens noch Donna und Fly vorstellen :D

Montag, 27. Februar 2012

Wie war das mit Rom?

Genau, das wurde auch nicht an einem Tag gebaut ... ich hatte eventuell schon mal erwähnt, dass Geduld nicht zu meinen größten Stärken gehört ... nun heißt es eben die Ballance zu finden zwischen "Fehler/unerwünschtes Verhalten" einreißen lassen und "den Hund überfordern und das Wichtigste aus den Augen verlieren".

Hope läuft zu 90 Prozent an der durchhängenden Leine - aber da Donna und Fly in dieser Hinsicht echt keine Vorbildfunktion haben, versuche ich halt von Anfang an, da gegenzusteuern ... umdrehen, stehenbleiben, ansprechen ... die halbe Futterration geht für Leckerli drauf ;-)

Mein Damoklesschwert heisst ja "Begleithundeprüfung" - und das Vorsitzen üben wir grade, da die Maus das sowieso anbietet ... vielleicht lerne ich ja doch noch ein wenig Geduld ...? Hope lernt ja schließlich auch ... und kann jetzt schon ganz entspannt unter dem Schreibtisch liegen ... ♥


Der erste Tag


Hunde nie von oben fotografieren - bei diesem Motiv hab ich noch keine andere Möglichkeit gefunden - wenn ich in die Knie gehe, hab ich die Nase in Großaufnahme ...

Hopes erster Tag bei uns begann mit Shopping. Das heisst eigentlich begann es mit 4 Pfoten Begeisterung, als ich sie am nächsten Morgen (ziemlich früh, obwohl ich ja erst spät ins Bett bin, konnte ich es gar nicht abwarten, die Kleine zu begrüßen) aus der Box holte. Wir sind dann mit Donna gleich eine Runde um den Block, damit sie ihre Geschäfte erledigen konnte - das kleine Geschäft ging dann aber später doch in die Küche - dann noch nach dem Kaffee eine Runde mit uns fünf und dann durfte Hope mit Donna in die neue Box vom neuen Auto - obwohl Donna die Kleine sonst auf Distanz hält, war die gemeinsame Fahrt kein Problem. Reiseziel war Babenhausen, wo ein Agilityturnier stattfand und ich beim Ausrüster meines Vertrauens ein Geschirr und eine  Leine für Hope kaufen wollte. (Nein, Agilityluft schnuppern, alte Bekannte treffen und das Hopsi vorführen wollte ich natürlich nicht, ließ sich aber nicht vermeiden *lach*)

Das rote K9, was ich eigentlich wollte, hat bei Hope einfach nicht gepasst - also gab es eben ein anderes Geschirr - aber wegen der fairen und kompetenten Beratung bin ich ja auch zu den Hopps gefahren - noch bevor der Geschirrkauf abgeschlossen war, traf ich auch schon meine liebe ehemalige Zeltnachbarin Susanne, die ich Zukunft ja hoffentlich wieder öfter sehen werde - zum Geschirr gab es eine leichte dünne Lederleine, eine paar Kauknochen, einen Barfer-Futterzusatz und eine Agizeitung für Frauchen ... Hope war einfach nur lieb obwohl sie die Geschirranproben nicht so lustig fand, und es zeigte sich schon am ersten Tag ganz deutlich, dass wir beide uns gefunden hatten.

Noch ein paar Läufe angeschaut, dann durfte Hope meine Mama kennenlernen, die extra KALBfleisch gekauft, gekocht und gewürfelt hatte ... auf den weißen Fliesen sah man dann doch verstärkt, dass Hope heiß war und so haben wir uns nach Vernichtung der Kalbfleischvorräte nicht lange aufgehalten ...

Der Rest des Tages war entspannt - Hope legt sich freiwillig in die Box oder unter den Schreibtisch, wenn gerade kein Hundebespaßungsprogramm angesagt ist ...

Hab dann abends noch mit Judith telefoniert, die natürlich froh war, dass bei uns alles so gut läuft ... ♥

Der Tag 1: Hope kommt

Warten ist eines von den Dingen, die mir gar nicht liegen. Könnte daran liegen, das Geduld nicht gerade meine hervorstechendste Eigenschaft ist. Dafür bin ich eine Frau der schnellen Entschlüsse - eben hatte ich noch verkündet, dass im Mai ein Sheltie-Welpe bei uns einzieht - und dann kommt im Februar eine ausgewachsenes Bodermäuschen. Das ist halt Schicksal. Mein Schicksal darf gerne für ein wenig Abwechslung sorgen. Denn Langeweile finde ich ungefähr genauso prickelnd wie Warten ...

Der Tag, an dem Hope kam, war der 25. Februar 2012. Und das mit ihrer Ankunft an diesem Tag hat sie auch nur knapp geschafft - fast wäre es der 26. geworden - das wäre dann das Datum meines Geburtstages, meines Hochzeitstages (also des aktuellen), des Geburtstages meines Vaters, meines Großvaters gewesen. Aber wie gesagt, Abwechslung muss sein.

Hope ist wie gesagt eine Border Collie. Eigentlich sollte sie ein bordergerechtes Leben führen, Schafe hüten und ein nützliches Mitglied einer großen Border-Familie sein. Aber Hope fand das irgenwie nicht so sinnvoll. Hope hasst Schafe. Hope mag auch kein sinnvolles Mitglied von irgend was sein, sondern Hope möchte eigentlich gerne Mittelpunkt sein - von was genau wusste sie vermutlich gar nicht, bis sie uns getroffen hat. Jetzt möchte Hope Mittelpunkt von und sein. Und das ist ihr auch ganz gut gelungen bis jetzt.

Aber ich schweife ab und führe den ebenso verwirrten wie hoffentlich geneigten Leser zurück zum Spätnachmittag des 25. Februars 2012. Da erfuhr ich nämlich, dass Hope nicht gleich kommt, sondern frühestens um 21 Uhr. Und letztendlich war es dann zwanzig vor zwölf als Hope dann endlich da war.

Viel kleiner als gedacht war die Süße. Und völlig wuselig vor lauter Aufregung und Unsicherheit. Donna und Fly fanden das jetzt auch nicht so wirklich passend mit diesem fremden Hund und diesem fremden Mann in unserer Wohnung und pöbelten einfach rum. Vermutlich in der Hoffnung, dass sie die beiden schnellstmöglich wieder loswerden.

Aber Markus trank ganz entspannt seinen Kaffee und war höchstens von Hopes Versuchen, irgendwie in ihn rein zu kriechen, genervt. Ansonsten erzählte er von dem neuen Hof am Moor, von seinen Border Collies, den Schafen, den Ziegen, der Käserei, von 18 - 20 Stunden Arbeit jeden Tag - aber auch davon, wie gut sich dort oben alles anlässt und dass dieser Umzug wohl genau die richtige Entscheidung gewesen war.

Irgenwann kam dann Peter nach Hause und wir beschlossen, auf jeden Fall im Sommer Judith und Markus zu besuchen - und uns natürlich auch ein wenig nützlich zu machen. (Das habe ich Hope aber noch  nicht erzählt ;-) )

Es war schon weit nach Mitternacht, als wir alle dann alle nach draußen gingen, ich nahm Hopes Leine - und Markus fuhr fort. Die erste kurze Runde mit den Dreien verlief ereignislos und die erste Nacht ebenfalls. Ich legte die Kleine nach einer ausgiebigen Schmuserunde in die Box, wo sie die ganze Nacht friedlich verbrachte.