Freitag, 30. März 2012

Hopsidings Coming Out


Das Hope kein zartes Elflein sondern ein handfester Kobold ist, zeichnete sich ja ab. Mittlerweile hat sie aber jegliche vornehme Zurückhaltung oder falsche Bescheidenheit aufgegeben und gezeigt, was sie ist: ein rein-rassiger Border Collie. Und so ein echter Border braucht natürlich auch Schafe. Oder wenigstens 1 Schaf. Und da ich sowas bekanntlich nicht vorweisen kann, hat die kleine Hexe einfach Fly zum Schaf umfunktioniert. Vorteil für den kleinen Jäger, der ja zur eigenen Sicherheit Leinenzwang hat: er darf auf dem Campingplatz bei der Abendrunde nach Herzenslust an der Schleppleine rennen – Hope wacht mit Argusaugen über jeden seiner Schritte und wenn er durchstartet, um eine Möwe zu jagen, startet auch Hope, saust wie ein geölter schwarzer Blitz zu Fly, kreist ihn ein und treibt ihn wieder zurück zu Frauchen. Ich finde, das Wuselding macht das ganz perfekt genauso, wie ich es bei Nena und Lill gesehen habe. Und dann setzt sich  das Hopsedings vor mich hin und guckt mich mit breitem Border-Grinsen an und wirkt höchst zufrieden mit sich und ihren Taten ...



Mal sehen, was das kleine Monster sich ausdenkt, wenn wir wieder zurück aus dem Urlaub sind ... wenn sie ihr Frauchen weiterhin fein auslasten will, entdeckt sie vielleicht ihr Leidenschaft fürs Agiligy ;-)





Wenn die kleine Hütehexe „frei“ hat, ist sie eine unermüdliche Schmusebacke ...
hier nit meiner Mutter

Dienstag, 27. März 2012

Das Hopsiding und das Meer

Dieses komische Wasser habe ich ja schon am ersten Tag kurz kennengelernt – kurz deshalb weil Herrchen so müde war und meinte, wenn Frauchen weiter laufen will, müsse sie ihn tragen. Wollte sie aber nicht und ist ziemlich maulend umgekehrt, so dass ich mich nicht weiter mit diesem sonderbaren Wasser beschäftigen musste. Fly allerdings hat sich sofort hineingestürzt, aber Fly ist ja auch ein bisschen dämlich.

Aber gestern hat mich Frauchen aus der Box geholt, wo ich ganz allein warten musste, bis die anderen vom Geburtstagsessen zurückgekommen bin – nur weil ich beim letzten Mal nicht so benehmen konnte, wie Frauchen das wollte. Aber mal ehrlich, stundenlang unterm Tisch liegen, ist doch voll ätzend. Man muss sich doch mal umsehen können, wer da sonst noch so sitzt, und was auf dem Tisch so ist und gestreichelt werden will ich ja schließlich auch. Tja, und dann Frauchen mich geschnappt und ins Auto gebracht – und gestern musste ich gleich ganz daheim bleiben. Ich werde mal darüber nachdenken, ob unter dem Tisch liegen vielleicht doch die bessere Alternative ist ...

Naja, aber die Donna und der Fly (die übrigens im Auto warten mussten, also nur unwesentlich besser dran waren, aber das habe ich erst später herausgefunden) auf dem Rückweg vom Essen ihren Strandspaziergang schon hatten, durfte ich ganz allein mit Frauchen losziehen. Frauchen hat dann auch die Leine abgemacht, aber ich bin sowieso neben ihr geblieben. Frauchen hatte kurze Hosen an und ganz entspannte Laune – und wir sind an diesem Wasser entlanggelaufen. Das kam immer auf mich zu und wollte mich packen, dann hat es sich wieder zurückgezogen und komische Geräusche gemacht und dann kam es wieder auf mich zugesprungen – als ob es mich hüten wollte. Aber mit Hüten hab ich nichts im Sinn, weder so noch so, nur Fly hüten macht Spaß, der ist so bissi trottelig und wehrt sich nicht – nur Frauchen schimpft immer mit mir und sagt, wenn ich nicht aufhöre, schickt sie mich zurück zu den Schafen. Aber ich glaube, das ist nur eine leere Drohung *breites Bordergrinsen*

Aber von dem Wasser hab ich mich schön fern gehalten, aber dann hat Frauchen plötzlich die Schuhe ausgezogen und ist da einfach reingelaufen und da musste ich natürlich mit und auf sie aufpassen. Ohne Frauchen wäre ja doof irgendwie ...  brrr, das Wasser war kalt und hat ganz komisch geschmeckt und war so wuselig wie ich. Hin und her, und zwischendrin war es so komisch weiß, da bin ich immer lieber drüber gesprungen ... aber irgendwann ist Frauchen endlich aus dem Wasser wieder raus und hat sich in den Sand gesetzt und der war warm und ich hab mich neben Frauchen gelegt und wir haben zusammen diesem Wasser zugeschaut und das war richtig schön ...

Anmerkung von Frauchen:

Es war windstill und das Meer war spiegelglatt, keine Ahnung, was Hopsiding da für Wellen gesehen haben will *breites Frauchengrinsen*

Aber es war schon einzigartig mit Hope da auf der kleinen Düne aufs Meer zu schauen – es war so still, wenn man Stille als Abwesenheit von Lärm versteht ... das Meer rauschte ein wenig, plätscherte, manchmal knallte eine Welle wie ein Schuss – und Hope lag einfach neben mir und guckte genauso sinnig und entspannt wie ich – hab ich unglaublich genossen mit ihr. Fly hätte vermutlich gebuddelt (neee, nicht vermutlich, ganz sicher sogar und zwischendrin hätte er Möwen angebellt) und Donna hätte Stöckchen geschreddert ... ja, das kleine Hütemonster hat schon recht, ich werde sie wohl eher nicht zurückschicken *liebevolles Frauchengrinsen*

Während ich das schreibe, sitze ich nach unserer Vormittagsrunde auf der Terrasse, ein Glas kühlen Rosé (Mas de Rey) neben mir, Cam und Fernglas in Griffnähe, über mir zetern die Brandseeschwalben und die Hunde liegen friedlich neben mir ... Glück in schwarz-weiß ...

Herrchen ist mit meinem Vater Austern essen und ich werde später mal an die Rezeption gehen, wo ich W-Lan habe um das Geschreibsel hochzuladen.

Ach ja, das Mittagessen gestern – mein Vater hatte Geburtstag – im Les Embruns war mal wieder sehr lecker. Ich hatte endlich mal wieder meine geliebte Soupe de Poissons, die mit herrlich scharfer Rouille auf mit Knoblauchzehen eingeriebenem, getoastete Baguette gegessen wird – beim Schreiben krieg ich grad schon wieder Appetit, da ich im Vortag im L’ Estrambord in Le Sambuc Rotbarben hatte, hab ich mir Stiergulasch und Steak gegönnt – dazu ein süffiger Rosé und als Nachtisch Creme Brulée mit Lavendel – jetzt krieg ich endgültig Hunger ...

Memo: ich brauche dringend eine Weste mit Reißverschlusstaschen – Hope hat schon wieder mit ihrer spitzen Bordernase meine Leckerlitasche ausgeräubert.


Das Hopsiding auf großer Fahrt

Die Drei hatten es ja den ganzen gestrigen Tag geahnt, dass da irgendwas im Busche ist. Herrchen brachte den Koffer aus dem Keller, Sachen wurden eingepackt und aus der Wohnung getragen – Donna und Fly ahnten schon, dass die Menschen wieder einmal das machen, was sie Urlaub nennen und passten gut auf, dass sie nicht etwa übersehen und vergessen werden.

Hope wollte einerseits natürlich keinesfalls übersehen werden, andererseits war sie sich gar nicht so sicher, ob es nicht doch besser wäre, ungesehen zu bleiben und legte sich mit gespitzten Koboldohren unter meinen Schreibtisch.

Dann verschwand plötzlich Herrchen alleine im Schlafzimmer und das Hopsiding durfte mit Frauchen in ihrem Zimmer schlafen ... und mitten in der Nacht war diese plötzlich zu Ende – die Menschen standen auf, es gab eine mitternächtsliche Gassirunde – und dann öffnete sich der Kofferraum und es sollte ins Auto gehen ... Hope hatte doch geahnt, dass die Sache keinen guten Verlauf nehmen würde und versteckte sich gleich mal unter dem Auto.

Aber das half nichts, Frauchen hob sie in die Box und dann ging es auf eine schier endlose Fahrt. Nur einmal gab es eine kurze Gassirunde und dann hoben die Menschen plötzlich alles wieder aus dem Auto raus und trugen es in ein sehr kleines Häuschen mit einem großen Balkon. Überall ganz neue Gerüche und ganz viel zu schnuppern. Und neue Menschen kamen zu Besuch und auch die Mutter von Frauchen war da und brachte Leckerlis – und die Menschen saßen den ganzen Tag auf diesem Balkon und tranken so rotes Zeugs und aßen Käse und waren fröhlich. Nun war Hope doch zufrieden, dass sie mitgekommen war.




Anmerkung von Frauchen:

Die 50 Meter Schafzaun haben wir völlig umsonst mitgenommen. Der Holzzraun der Terrasse ist hundesicher und den Eingang hat Herrchen symbolisch mit einem quergelegten Wäscheständer verbarrikadiert – natürlich kommen die Hunde da problemlos drüber, aber sie tun das nur, um uns zu folgen, wenn wir auf die inakzeptable Idee kommen, das Häuschen ohne sie zu verlassen.


Wir haben auch richtig Glück, das Häuschen neben uns ist frei, asonsten nur Pinien, Tamarisken und Gebüsch – hier haben Hund und Mensch richtig Ruhe.

Mittwoch, 21. März 2012

Agility-Streber ;-)

Heute könnte ich glatt die Spaß-Einleitung von letzter Woche nehmen - aber diesmal in Ernst :D

Das war echt ein Quantensprung wie Hope sich heute beim Agi angestellt hat - Ingeborg und ich wollten es langsam angehen lassen, haben erst mal einen Sprung aufgebaut, aber heute war ihr schon klar, dass sie da drüber soll und eh ich richtig guck, ist sie schon gesprungen ...

Danach sollte es dann in den Tunnel gehen. Hope springt über das Hindernis, rennt ohne Zögern durch den Tunnel - obwohl der diesmal auf Normallänge liegt - schnappt sich schnell ihre Wurst und dreht sich um, rennt wieder in den Tunnel - hallo Frauchen, wo bleibst du *breites Bodergrinsen* 

Wir laufen die Übung noch ein paar Mal und Hope arbeitet richtig mit, lässt sich auf Abstand in den Tunnel schicken und nimmt anschließend die nächsten Hindernisse - und hat ganz offensichtlich Spaß an der Sache :-) *breites Frauchengrinsen*

Montag, 19. März 2012

Flys Geschichte

DREI Hunde - boah - Tiermessie - na von mir aus, aber jedenfalls stylisch, denn alle drei sind in black and white :D

Und alle drei haben ihre eigene Geschichte und ihren ganz eigenen Grund, warum sie hier bei uns sind.

Über Donna, meine Seele, hab ich ja schon berichtet. Donna hat einfach auf den Moment gewartet, wo ich zunächst mal meinen Lebensgefährten davon überzeugt hatte, dass ich anders als Peters Ex-Familie mich selber um meinen Hund kümmern würde und nicht alles an ihm hängen bleiben würden. Nun ja, das war 2004 :-) Meinen Vermieter kriegte ich dann auch noch rum und dann musste nur noch ein passender Vierbeiner her. Na, prima, Kleinanzeige in der Zeitung, suchen Sie vierbeinige Begleitung beim Joggen - Border Collie, ein perfekter Familienhund *ooops* Nun, auf Donna hat es ja gepasst, aber wäre Donna wie Hope, wäre es ein Desaster geworden ...

Ein gutes Jahr später fand ich im Border Collie-Forum einen Notfall-Border, der dann kein Border war sondern Fly ... der nach Seelenhund Donna mein Herzhund wurde ♥

Hier ein paar Berichte aus der Zeit, die ich aus diversen Archiven gekramt habe ...

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Fly (Goofy) ist gelandet (26.11.2006)
Ein herzliches Hallo an alles Daumendrücker, die das Thema mitverfolgt haben, während ich dies schreibe, liegt der Kleine unter dem Schreibtisch vor meinen Füßen, nachdem wir drei vorher einen tollen Morgenspaziergang gemacht haben. Zum Glück habe ich heute Urlaub, so dass ich mich ausgiebig um meine beiden kümmern kann.
Gestern nacht um halb drei haben wir Fly aus der Flugtransportbox geholt. Nach einem Spaziergang (stockdunkel, mitten im Wald und keine Laterne weit und breit, aber ein Top-hundefreundlicher Übernachtungstipp mitten im Erzgebirge - www.pension-kalkberg.de - sind wir in unser Zimmer. Im Gegensatz zu Donna hat Fly mit Fliesen oder Laminat überhaupt kein Problem. Der Kleine rannte die ganze Zeit hechelnd durch alle Zimmer (wir hatten die Ferienwohnung, weil wir nicht wussten, wie das mit Donna und Fly klappt), war total überdreht und kam natürlich überhaupt nicht zur Ruhe. Erst gegen halb fünf blieb Fly dann auf dem Sofa liegen und schlief ein.
Am nächsten Morgen dann unser erster richtiger Spaziergang. Fly an der Schleppleine, wollte erst gar nicht so richtig mit, blieb dann schön bei mir und kam auf Rufen auch sofort heran. Und die Nase immer am Boden, alles beschnuffeln, ab und zu mit großen Hundeaugen den Wald bestaunen. Donna schleppte jede Menge Stöckchen an und ging dem Kleinen aus dem Weg. Beim Frühstück stellte sich dann schnell heraus, dass er sich a) schon ziemlich auf mich fixiert hatte und b) mit Kommandos wie Sitz und Platz überhaupt nichts anfangen kann. Als er merkte, dass wir sitzen bleiben und es am Tisch nichts gibt, legte er sich dann aber brav unter den Tisch.
Nach dem Frühstück kam unser Mitfahrhund, der dreibeinige Tobias, auch aus Spanien, den wir in Würzburg dann seiner Pflegestelle übergeben haben. Donna und Fly waren zusammen hinten im Kofferraum (also, im Kombi natürlich).

Endlich daheim,  kamen meine Eltern und ein paar Freunde und wir haben auf Fly angestoßen und meinen Geburtstag gefeiert. Fly hat sich schnell eingewöhnt, rennt mir überall hinterher und muss jetzt lernen, dass er auf dem Tisch nichts zu suchen hat.
Aber er ist ein richtiger kleiner Schatz, der sich wirklich Mühe gibt, alles richtig zu machen. An der Leine geht er schon recht gut, seine Geschäfte hat er bis jetzt nur draußen verrichtet und vorhin haben wir angefangen, Sitz zu üben. Um 11 haben wir einen Termin beim TA, der soll sich den Kleinen mal angucken und den Impfpass checken.
So, das war es erst mal, Fotos und so kommen dann im Laufe des Tages auf die HP.
Liebe Grüße von
Petrina, Donna und Fly

PS: Natürlich kümmere ich mich sehr intensiv um Donna, sogar noch intensiver als sonst, damit sich mein großes Mädel nicht vernachlässigt fühlt.

06.12.2006
danke der Nachfrage, uns geht es bestens. Donna war ja spontan nicht sooooo begeistert über den Familienzuwachs, hat ihn aber immerhin toleriert. Gestern haben die beiden nun das erste Mal zusammen gespielt, mit viel Geknurre und Gebrumm, wir haben das ganz sehr genau beobachtet, ob da war aus dem Ruder läuft, aber es blieb beim Spiel, das beide offensichtlich sehr genossen haben und gar keine Ende finden konnten.
Ansonsten folgt mir Fly wie ein Schatten, ich verschiebe manchmal sogar den Gang zur Toilette, damit der Kleine nicht schon wieder aufstehen muss.
Die einzigen Probleme haben wir beim Spazierengehen, weil Fly alles anbellt, was sich bewegt. Autos anzubellen haben ich ihm mittlerweile schon ausreden können, nur Motorräder bellt er immer noch an, wenn ich ihn nicht schnell genug ablenke. Aber davon gibt es bei uns zum Glück nicht sooo viele. Pferde und Katzen sind auch nicht so das Problem, aber andere Hunde ist schon ziemlich lästig, weil er sich da auch so schnell reinsteigert, dass ich ihn überhaupt nicht mehr ablenken kann, da bleibt dann nur Richtungswechsel. Gar nicht so leicht, da meine Große plötzlich auch sehr mutig ist und mitkläfft. Da muß ich schon ganz schön die Beine in den Boden stemmen *g*
Hier freuen wir uns natürlich über Tipps und Ideen. Ich halte Flys Reaktion für Unsicherheit, als er neulich mit meiner Tochter Gassi ging, hat er auch Autos angebellt, war er bei mir nicht mehr macht.
Aber wie gesagt, ansonsten ist alles bestens und wir sind alle sehr glücklich mit unserem Fly.
Liebe Grüße
Petrina, Donna und Fly


Was ein Euphemismus! Wäre ich nicht sturer als eine ganze Horde Maulesel (ich bevorzuge übrigens konsequent), hätte ich Goofy-Fly in den ersten zwei Wochen wieder nach Spanien oder sonst wohin geschickt. Fly ist schuld, dass ich vermutlich mehr einschlägige Bücher gelesen habe als Martin Rütter und diesem kleinen Hütemonster wenigstens ein klein wenig gewachsen sein werde.

War übrigens bei meinen Ponies genauso - je schwieriger sie waren um so mehr hab ich gelernt und bin daran gewachsen ...

Und nach Seelenhund und Herzhund haben wir nun eine Herausforderung auf 4 Pfoten :-)

Aus Hopsiding wird Hope ...

Zwischen einem souveränen Border und Wuselchen liegen sicher noch ein paar Welten, aber die Kleine mausert sich ... muss nicht immer im Mittelpunkt stehen, kann sich mal ganz allein entspannt hinlegen - heute Nacht konnten die Türen mal offen bleiben denn Hope lag ganz allein und friedlichst im Flur und kam erst als Peter aufstand mal ins Bett um guten Morgen zu sagen ♥

Wenn ich dann aber die Schuhe anziehe, muss ich immer noch tierisch aufpassen, dass ich das Hund nicht irgendwo mit einbinde ... da fiept sie, schmeisst sich auf den Rücken und mitten auf die Schuhe ... Schafschlampe eben ;-)

Damit das ganze hier nicht gleich zu entspannt wird, fängt Madamchen an das Flychen zu hüten - oder das was sie meint das Hüten ist ... Schafe könnte sie damit nicht beeindrucken und Fly findet es auch eher lästig ...

Aber ich hab Hope auf unserer Nachmittagsrunde heute über einen kleinen Steg geschickt ... gut, sie kennt den Steg und ich hab beim ersten Mal dann auch ein Leckerli auf die andere Seite geworfen - aber sie ist allein rüber und das mehrmals *stolz auf die Kleine bin*

Ach, manchmal erscheint mir alles, was vor uns liegt, wie ein riesengroßer Berg und dann lernt Hope wieder so schnell, dass ich denke, alles "Peanuts" - unser Leben ist neu, anstrengend, wunderbar - ich komme mir vor wie ein kompletter Hundeneuling, Hope ist einfach einzigartig und ich muss jetzt ganz neu und offen an alles rangehen ... dabei fühl ich mich oft so ahnungslos und planlos, will nichts oder möglichst wenig verkehrt machen ... und dann grinst mich die Maus an und ich weiß einfach, dass wir das rocken werden - wir sind ein Team und wir werden ein Dream-Team ...

Sonntag, 18. März 2012

Regensonntag ...

war so langweilig und ereignisarm, dass Hopsi sich wenigstens einen neuen Liegeplatz zugelegt hat - im Flur, direkt vor der zugigen Eingangstür ... ne bessere Methode um Aufmerksamkeit zu bekommen, konnte sie gar nicht finden ... ich hab sie ungefähr 8 x ins Büro geholt ... aber Hope ist jedes Mal wieder vor die Flurtür - nu, habsch halt Decke hingelegt ... ;)

Das einzige Foto des Tages

Samstag, 17. März 2012

Ein Border Collie namens Hope ...

Das Hopsiding ist ein echter Border Collie ... haha, welche Überraschung mag der geneigte Leser dieses Blogs denken ... und haha spottet das Schicksal, wo ich doch soooo froh war, dass Donna nur äußerlich ein Border ist und einen echten Border niemals nie haben wollte ... ;-)

Von Hopes zarter Äußerlichkeit sollte man sich jedenfalls nicht täuschen lassen, mit ihren angelegten Öhrchen sieht sie ja wirklich aus, als ob sie kein Wässerchen trüben könnte ... doch wenn sie so neben mir herläuft, mich mit ihrem intensiven Borderblick anschaut "Frauchen, was machen wir jetzt" hat sie ihre Kobold-Ohren aufgestellt und dann sieht man, dass sie es dahinter faustdick hat ... :D

Was Peter und ich bei Flys Erziehung nicht geschafft haben - Motorräder nicht anbellen zum Beispiel - übernimmt jetzt Hope ... die motzt den Spanier bei solchen Gelegenheiten richtig an, rennt um ihn rum, tanzt vor ihm her, hütet ihn eben - und das Kasperchen hat dem so gar nichts entgegenzusetzen - aber seine Bell-Attacken werden echt weniger ...

Es ist schon etwas ganz anderes, mit Hope auf Runde zu gehen - sie hat mittlerweile völlig verstanden, was ich mit der Cam mache und legt sich einfach hin, sowie ich die Cam oder das Fernglas hoch nehme (irgendwo schüffeln und dabei an meinem Arm ziehen ist nun gar nicht ihr Stil) - sie läuft die meiste Zeit aufmerksam neben (oder vor) mir - mit diesen aufgestellten Koboldohren, die ich nie fotografieren kann, weil sie die einklappt und sich hinlegt, wenn ich die Cam hochnehme ... und dabei ist es ganz egal ob die Leine dran ist oder nicht ... nur vorgestern ist sie mal Richtung Auto entschwunden - was immer sie da grad geritten hat ...

Ach und das Wetter ist so herrlich, gestern schon 19 Grad, die ersten Schmetterlinge taumeln durch die lauen Lüfte, die Störche haben angefangen zu brüten und der Himmel ist so wunderbar blau ...


Hopsiding wartet, dass es weiter geht ...


Das neue Halsband


Unsere Störche


Schwalbenschwanz vom Vorjahr (die diesjährigen Flatterlinge sind pressescheu)



Ich freu mich auf den Sommer mit 12 Pfoten ♥♥♥

Mittwoch, 14. März 2012

Das Hopsiding beim Agility

Na klar, Hope ist schlau, Hope ist ein Border, Hope will Agility - sie sieht den Parcours und ist in ihrem Element, Sprünge sind zum Springen da, Tunnel zum Durchrennen und - bevor das noch jemand glaubt, höre ich mit den wilden Fantasien besser auf - Hopsiding fand alles furchtbar aufregend (wobei sie das aufregend am Anfang auch weggelassen hätte ;-) ) und war sich nicht wirklich im Klaren, was Frauchen nun von ihr wollte. Aber damit sie das rausfinden kann, waren wir ja zu Irene und Ingeborg nach Sprendlingen gegangen - die Beiden kennen mich schon mit Donna - und ich habe vollstes Vertrauen, das Hope und ich hier ein maßgeschneidertes Training bekommen.

Also, wie bei jedem Sport erst mal warm machen. Hopsiding hüpft beim Laufen vor mir her und hat mich dabei immer fest im Blick. Also laufe ich Zickzack und komme mir vor wie ein Schaf. Frauchen "hüten" findet Hope wohl klasse :-)

Dann üben wir erst mal, durch den großen Auflegern (da, wo die Stangen später draufliegen) durchzugehen. Erst gehe ich mit durch, dann versuche ich Hope allein durchzuschicken.

Nächste Übung ist der Tunnel. Das geht ja schon mal gar nicht, weil in so einem Tunnel kann man Frauchen ja gar nicht angucken. Aber guck mal, Frauchen, ich kann doch ganz prima außen rum laufen ...

Wir schieben den Tunnel so weit wie möglich zusammen und mit viel Geduld und Leckerli beschließt Hope, es wenigstens mal zu probieren. Ach, das wolltet ihr - sagt das doch gleich, kein Problem ...

Nachdem Hope ein paar Mal durch den Tunnel gelaufen ist, fangen wir mal mit springen an. Hope sieht das wieder recht pragmatisch: warum sollte ich über die Stange drüberhopsen, wenn ich ebenso gut darunter durchlaufen kann ... hihi, und springen tu ich dann nach dem Ding an Frauchen hoch - das kann ich besonders fein *breites Bordergrinsen*

Also legen wir die Stange tiefer, und noch tiefer ... und nun springt Hope drüber. Immerhin versucht sie nicht, sich durchzugraben *breites Frauchengrinsen*

Und dann renne ich mit Hope hin und zurück, immer wieder über diesen Sprung oder mal durch den Tunnel, versuche immer mehr Distanz zwischen Mensch und Hund zu bringen - aber Hope hat verstanden - und wir haben fertig für heute.
Schließlich soll man immer aufhören, wenn es am Schönsten ist und gerade gut geklappt hat ♥

Dieses schicke Halsband hat das Hopsiding heute bekommen (eine kleine Mahnung, sich ja gut anzustellen xD)




Nach dem Training liegt sie müde unter dem Schreibtisch - aber fotografieren lassen und möglichst noch so, dass man das Halband sieht - nee, das ist heute zuviel verlangt




Besuch beim Tierarzt

Da Fly gestern einen Termin zum Impfen hatte, haben wir das Wuselchen mal mitgenommen, damit sie den Tierarzt kennenlernt. Außerdem wolle ich doch zu gerne wissen, wie viel Hope so auf die Waage bringt: 11,4 kg. Ich hatte so auf 10 geschätzt.

Im Wartezimmer war sie furchtbar wuselig und fand es extrem unpassend, einfach brav dazusitzen. Vermutlich wird Hope in allen unbekannten Situationen erst mal sehr aufgeregt und zappelig reagieren.

Und ich bin schon sehr gespannt auf das erste Training heute abend ...

Montag, 12. März 2012

Exkurs: Erziehung

Da hat Judith wirklich sehr gute Vorarbeit geleistet - zeigt sich bei jedem Tag mehr. Und ich versuche, darauf aufzubauen ...  Während ich am Anfang jedes Gucken bestätigt habe, ist es mittlerweile nur noch gucken beim Linkslaufen ... mit Tendenz zu "bei Fuß" laufen ...

Hope bietet das alles freiwillig an und ich bestärke alles, was mir gefällt, mit Leckerli. Clickern hab ich zwar angefangen, aber ich schaff das einfach nicht, das sinnvoll in den Alltag zu integrieren ...

Tja, was ich von all dem noch will, wenn wir die BH (Begleithundeprüfung) mal bestanden haben werden ... am Mittwoch haben wir jedenfalls unser erstes Training, und da bin ich schon bannig gespannt *rumhibbel*

Unten ein Foto von Donna und mir in Köln ...





Sonntag, 11. März 2012

Zickenalarm ...

"Der Mann ist der Affe der Frau", las mein Vater vor ein paar Tagen aus der FAZ vor. Was auch immer der Autor dieser Zeilen damit im Einzelnen ausdrücken wollte - Fly hat im Kreise dieser Familie im günstigsten Falle die Affenkarte gezogen ... wer die zierliche Hope neben ihm sieht, kann sich gar nicht vorstellen, wieviel Respekt Fly mittlerweile vor ihr hat - und sie braucht keine 2 Sekunden, ihn aus meinem Büro rauszuschmeißen ... obwohl ich mich in Rangordnungsdisksusionen der Hunde eher nicht einmische, sorge ich schon dafür, dass mein FlyFly weiterhin seinen Dauerparkplatz in meiner Nähe behalten kann ...

Heute hat sich die kleine Hexe sogar mit Donna angelegt - es ist ja schon spannend, dass meine Fellnasen offenbar genau die gleichen Bücher über Hundekommunikation gelesen haben, wie ich ... wie intensiv Donna weggeguckt hat und die Kleine hat schon mal probehalber die Pfoten aufgelegt ...

Hier die Fotos vom Wochenende - besonders "eindrucksvoll" sieht Hopsiding wirklich nicht aus ...



Freitag, 9. März 2012

Endlich wieder Wochenende ...

Hope ist wirklich ein liebenswertes, ziemlich unkompliziertes Wesen ... obwohl sie schon sehr wuseligist und wegen einer irregulär geparkten Mülltonne schon mal fast auf die Straße hüpft  ;-) (zum Glück passt Frauchen ja auf )

Die Läufigkeit lässt auch nun auch nach - sie präsentiert Fly zwar immer noch mal gerne ihr hübsches Hinterteil - aber das tun wir Mädels doch alle mal :D

Insofern haben wir den heutigen Spaziergang mal genutzt, das Hoppeding ohne Leine laufen zu lassen, und das hat prima geklappt. Kommt auf Ruf und Pfiff und entfernt sich gar nicht weit von uns.

Das Wetter war herrlich, blauer Himmel und überall knospt und sprießt es - die Störche sind da, die Nester an der Kläranlage und bei Fieres werden zumindest probebewohnt ...


Blick aus der neuen Beobachtungshütte

Dienstag, 6. März 2012

Ich liebe es ...

Donna muss wohl gestern meinen Blog noch gelesen haben - heute morgen wollte sie nicht mit, als ich mit Hope runter bin ...

Die kleine Bordernase ist echt ne Schmusebacke ♥

Montag, 5. März 2012

Der Alltag mit Hope beginnt

Eine wunderbare Woche Urlaub fand heute morgen ihr Ende - um kurz nach sechs klingelte der Wecker, schnell mit Hope vor die Tür, morgens hat sie es immer sehr eilig. Natürlich muß Donna mit, die olle Zicke macht sonst Riesentheater, wenn sie nicht überall dabei sein darf. Dabei ist Hope so schnell fertig mit ihrem Geschäft, dass Donna außer einer Nase Frischluft nun wirklich nichts von dem Ausflug vor die Tür hat.

Dann macht Frauchen sich tageslichttauglich, ein schneller Kaffee und ein Blick in die Zeitung und schon starten wir Fünf zur Morgenrunde. Da Fly darauf besteht mit mir zu laufen, habe ich so früh am Morgen leichte Koordinationsschwierigkeiten mit den beiden Leinen - zumal Fly ja alle 3 Meter um mich rumläuft und das wuselige Hope läuft auch kreuz und quer ...

Der Schreibtisch wartete voll beladen mit Arbeit, jede Menge Mails im Postfach und dauernd klingelte das Telefon und wer nicht anrief oder mailte gab sich die Klinke in die Hand - endlich daheim dann das schwarzweiße Begrüßungskommittee, das sich schon auf die Nachmittagsrunde freute. Aber dabei bekam ich den Kopf wenigstens frei von Bacheloranmeldungen, Statistiken und Exceltabellen.

Peter berichtete vom Tag, der einfach verlief als vorgestellt. Hope ist zwar jetzt so heiss, dass wir sie mit Fly nicht mehr zusammenlassen können, da sie mit ihren Avancen nun recht erfolgreich ist *g*

Also hatte Peter Hope und Fly abwechselnd draußen und den Rest der Zeit war Hope in ihrem Zimmer oder Fly im Wohnzimmer ...

Ich hatte leider gar nicht viel von der Süßen, da ich nach der Runde schon zur Schulelternbeiratssitzung musste, wo mich die Themen ja so prickelnd interessierten :-(

Deshalb werde ich die Nacht wohl wieder in meinem Zimmer verbringen und Hope Gesellschaft leisten ♥

Da ich immer noch keine vernünftigen Fotos von Hope habe, hier eins aus der Camargue, die wir Hope ja in wenigen Wochen zeigen werden *Vorfreude*



Freitag, 2. März 2012

Von Schafen, Bordern und den Menschen ...


"Border-Philosophie ... 

2004 gab es bei uns Familienzuwachs: Donna von den Hardsteins-Wiesen, ein waschechtes Border Collie-Mädel. Und das, obwohl ich kein einziges Schaf mein eigenen nannte und auch niemand kannte, der welche hat. Eigentlich kannte ich Schafe nur aus der Tiefkühltruhe bei Aldi.

Froh gestimmt suchte ich mir also ein Border Collie-Forum und entfachte prompt eine recht heftige Grundsatzdiskussion: Dürfen Leute ohne Schafe überhaupt Border halten? Verkümmert jeder Border zur Schatten-hütenden Inkarnation der Langeweile? Gibt es eventuell Border, die nicht zwingend hüten müssen? Das man Border eventuell mit Hundesport wie Agility wenigstens ein bisschen auslasten kann? Dazu gab es gratis eine Liste mit Hunden, die ich mir besser gekauft hätte, wobei dann andere Forenmitglieder vehement anderer Meinung waren und die Anschaffung eines Zwerghamsters möglicherweise passender gefunden hätten – was dann die Fraktion der Zwerghamsterfreunde auf den Plan rief ...

Ich kann mir vorstellen, dass die Diskussion in dem Forum noch immer offen ist, aber ich habe daraus 3 Dinge mitgenommen:

1)      eine allergische Reaktion auf Border-Collie-Foren


2)      fand ich Agility ziemlich suspekt, das war wohl so eine Art Zwangstherapie zur Rettung durchgeknallter BC, die ansonsten Autos, Schmetterlinge, Schatten und Sonnenstrahlen hüten


3)      begegnete ich Menschen mit hütenden Border mit einer gewissen Vorsicht, die sich allerdings schon deshalb als überflüssig herausstellte, weil ich gar keine kennenlernte.

Donna hatte allerdings einen viel zu starken Charakter, um sich auf solche Diskussionen einzulassen. Sämtliche Versuche, sie davon abzubringen, entspannt auf dem Sofa zu liegen, um statt dessen abwechselnde Spielzeuge zu apportieren, boykottierte sie einfach. Sie brachte immer nur das Spielzeug was sie gerade bringen wollte, legte sich auf das Sofa und grinste. Ja, Leute, die Border kennen, wissen, wie sie grinsen können ...

Bei einem teuren border-pädagogischen Spielzeug, wo sie ihre Intelligenz einsetzen sollte, um Leckerlis rauszuholen, setzen sie ganz pragmatisch lieber ihre Zähne ein. Und als ich endlich meine Versuche aufgab, aus Donna einen glücklichen, ausgelasteten Border zu machen, wurde sie genau das. Ein glücklicher Border, der nichts und niemand hütete, niemand belästigete und einfach nur ein traumhafter Familienhund ist.

Daran hat sich heute auch nichts geändert. Obwohl wir mittlerweile Agility für uns entdeckt haben. Agility macht Donna genauso gerne wie Grashüpfer fangen, Frisbee spielen oder Stöckchen schreddern. Im Gegensatz zu anderen Bordern, die ich bei Turnieren beobachte, liegt Donna zwischen den Läufen ganz entspannt in unserem Zelt. Manchmal grinst sie ein bisschen, weil sie ihr Frauchen so gut auslasten kann ...

Und seit gestern kenne ich nun auch Punkt 3 der „No Go’s“: Hütende Border Collies.

Und das ist die eigentliche Geschichte. 

Meine Forums-Freundin Judith lebt wieder einmal für eine Woche mit den Schafen eines Bekannten irgendwo in der Pampa und passt auf die Hörnertiere auf. Da ich zum einen Urlaub habe und zum anderen Judith schon länger nicht mehr gesehen, packte ich also meine Cam und machte mich auf den Weg nach Schwetzingen. War wohl ein eher orientierungsloser Tag von mir, weil erst brauche ich schon 2 Stunden, um den Parkplatz zu finden und dann irrte ich noch ein Weilchen durch den Wald. Gluthitze, aber ich bin da. Ich sehe Tütenohr Muck, der angebunden Freundentänze vollführt, einen wild kläffenden Border-Junghund, den ich nicht kenne und einen statuenhafte Border, der konzentriert seine Schafe im Blick hat. Etwas zögernd steige ich aus, weiss nicht, wie der frei laufende Border fremde Menschen bei seinen Schafen wahr nimmt. Die Antwort lässt nicht lange auf sich warten: Lill ignoriert mich und hat nur Blick für ihre Schafe. Dafür stürmt plötzlich Shannon, Judiths Hund, wild knurrend auf mich zu – meine neue Sonnenbrille entsprach wohl nicht ihrem Geschmack ... 

Aber erst mal keine Zeit für lange Begrüßungen – die Weide für den heutigen Tag muss abgesteckt werden. Mit einem mitleidigen Blick auf meine nackten Beine meint Judith, das macht sie besser allein – aber der grobmaschige Weidezaun muss quer durch den Wald gespannt werden und verheddert sich immer wieder in Unterholz. Also komme ich doch zum Einsatz und trenne Holz und Zaun, bis die Abspannung soweit fertig ist. Dann kommt Markus, der „Chef“ und er bringt Nena mit, die mich sofort begrüsst, als ob wir uns schon Jahrzehnte lang kennen. Ein wunderbarer, so intensiver Hund, der mit solch einer  Begeisterung arbeitet und genauso gerne schmust, wenn es grad nichrs zu tun gibt. Nachdem ich Muck und Greg, dass ist ein Sohn von Nena, 6 Monate alt, begrüsst habe, komme ich auch dazu, Markus zu begrüßen – und dann dürfen die Schafe aus dem Pferch auf die Weide. Diese Weide liegt allerdings mitten im Wald, was einen Doppelnutzen hat: die Mähs haben Schatten und gleichzeitig einen landschaftspflegerischen Nutzen, weil sie zum Beispiel wucherndes Gestrüpp und Brombeeren klein halten. Das machen sie jetzt schon einige Jahre und der Erfolg überzeugt selbst anfängliche Skeptiker.

Nun, Schafe hüten hab ich mir irgendwie so wie nen Viehtreck vorgestellt. Aber bei meinem Einsatz als Cowgirl auf der Schwäbischen Alb hatte ich ja auch schon gelernt, dass Ruhe und Kontakt zu den Tieren mehr bringt als Hektik. Trotzdem war ich fassungslos, als Markus den Pferch aufmacht, den Tieren ein „KOOOOOOM“ Kommando gibt und Richtung Wald zum Eingang auf die neue Weide geht. Und die Schafe folgen ihm. Lill und Nena haben das ganze fest im Blick und sorgen dafür, dass alle Schafe auf „Kurs“ bleiben. Und ganz unspektakulär sind die Mähs auf ihrer heutigen Weide angelangt. Während Markus und Judith die Absperrung fertig stellen mache ich Fotos und merke plötzlich, dass die ganze Herde aus der Absperrung entkommen ist und irgenwo durch die Heide rennt. Markus springt über die Absperrung und ruft seine Schafe – Lill und Nena  sorgen dafür, dass diese „Einladung“ nicht überhört wird. Ich hab Gänsehaut. Border in Action, das ist einfach nur unbeschreiblich, dass kann man nicht lesen, nicht im Fernsehen sehen – dass geht nur live. Diese unglaubliche Intensität, die Border ja immer und bei allem haben, was sie tun – auch wenn sie auf der Couch liegen – diese Spannung und Konzentration, diese perfekte Kommunikation – welchem Hund sagt man schon „geh rechts“ und dieser unglaubliche Gehorsam ... eh ich richtig gucken und fotografieren kann, sind die Mähs wieder im OK Choral. 

Puh. Eigentlich wäre ja jetzt die Zeit für Gespräche und Entspannung. Wir drei Menschen und 5 Hunde sitzen im Schatten einer alten Buche, die Luft flirrt schon in der Mittagshitze, Eidechsen huschen durchs Heidekraut und der Sandboden ist bevölkert von Ödlandschrecken mit ihren irritierend flugähnlichen Bewegungen.

Aber die Schafe sind unruhig. Hier oben sind sie zwar fleissig am fressen, aber dieses andauernde nervöse Mäh macht die beiden Schäfer unruhig. Und schon ist es soweit: ein Hörnertier ist über die Absperrung gesprungen, kommt aber nicht weit. Markus und Judith dirigieren die Hunde, das Schaf ist umzingelt und springt wieder zurück. Immer wieder gucken die beiden nach den Schafen, müssen noch zweimal Ausreisser zurücktreiben.

Dazwischen sitzen wir im Schatten und reden. Nena kommt immer wieder schmusen und der kleine Greg hat es mir verflixt angetan. Dann telefoniert Markus und muss weg, Ziegen einfangen. Ich verspreche, bei Judith zu bleiben, obwohl ich ja bestenfalls Unterhaltung und eine moralische Unterstützung sein kann. 

Judith ist schon perfekt auf die Schafe eingestellt, ahnt förmlich, wenn irgendwo was nicht stimmt. Und prompt ist wieder so ein Mäh auf Ausflug. Judith läuft gelassen hin, dirigiert Nena ins Platz und Lill in einem Bogen um das Schaf herum. Die Border nehmen das Schaf in die Zange, aber das dumme Mäh flieht kopflos, anstatt ins Gehege zurück zu springen. Versucht es dann doch, verheddert sich, versucht wieder zu fliehen, nimmt dann erneut Anlauf und bleibt wieder im Zaun hängen.  

Bis jetzt hab ich nur Fotos gemacht, aber nun will ich endlich helfen: „Soll ich den Strom ausschalten?“ – spurte auf Judiths Kommando los, breche wie ein Elefant durchs Unterholz, aber bevor ich das Weidezaungerät erreichen kann, ist die Situation entschärft.

Ich weiss gar nicht, wie oft ich gestern um diese Koppel herum gelaufen bin – aber es hat Spaß gemacht, vielleicht waren es gerade der blaue Himmel und die Hitze, die dieser Heidelandschaft ihre überirdische Schönheit verliehen haben. Heide, Sand, hellgrüne Birken, aromatische Kiefern, alte Eichen und Buchen – dazu die immer inspirierende  Gesellschaft von Judith und auch diesen wunderbaren Hunden. Shannon hat sich ja immer gefragt, was wir an Schafen denn interessanter finden als an Stöcken und Tannenzapfen – so wie Donna vermutlich auch –  

Ja, ich habe gestern mein Herz und meine Begeisterung für hütende Border Collies entdeckt. 

Aber es ist ein hartes Leben. Nena, ein halbes Jahr älter, sieht doppelt so als aus wie Shannon oder Donna.

Wobei sich dann bei Hunden die gleiche Frage stellt, wie bei Menschen: Was ist denn der Sinn des Lebens?

Als Mensch hat man zumindest gewisse Möglichkeiten, seinen Lebensweg zu beeinflussen.

Wir gehen davon aus, dass ein Hund sich diese Frage nicht stellt ... 

Aber ich glaube, nun ist der Sinn meiner langen Einleitung klarer geworden ..."

Geschrieben im Juni 2011 - mich wundert gar nicht mehr, dass hier mittlerweile noch ein Border eingezogen ist ... Hope hatte eine Wahl - und hat sich gegen Schafe entschieden ...

Und hier ein paar Fotos von Donna und von Schwetzingen