Der Weihnachtsrubel ist weitergerollt, die
guten Vorsätze warten noch im nächsten Jahr – eine ganz eigene Zeitqualität hat
dieses „zwischen den Jahren“ für mich, sehr entschleunigt, was nicht nur auf
den vollen Magen und die anderthalb Kilöchen mehr zurückzuführen ist – genau
die richtige Zeit für einen kleinen, entspannten Rückblick auf 2012. Ich finde,
diese kleine Würdigung hat es verdient, hat es uns doch unerschütterlich und treu
immerhin 366 einmalige, ungebrauchte und einzigartige Tage zur freien Verfügung
geschenkt. Jeden davon hübsch dekoriert mit kleineren und größeren
Katastrophen, netten Überraschungen à la „echt für mich?“ oder „nie gedacht,
dass das klappt“, einer Prise Tohuwabohu, einem Klacks „das hatte ich mir
irgendwie anders vorgestellt“ und natürlich auch einem Schuss „neee, das nicht,
bitte nicht und schon gar nicht heute ...“ – frei nach dem Motto „Leben ist
das, was passiert, während wir gerade andere Pläne machen.“
Meine Planungen 2012 wurden bekanntlich schon
am 20. Februar abgeschossen. Da bekam ich eine Mail von einer lieben Bekannten:
„Bordermädchen sucht Zuhause: Hope wünscht sich so sehr ein zu
Hause ohne Schafe und mit mehr Aufmerksamkeit… Sie ist jetzt 19 Monate alt und
saugt alles, was man mit ihr macht wie ein Schwamm auf und möchte einfach nur
gefallen und alles richtig machen."
Judith meinte, ich könne diese Mail ja mal an Bekannte aus der
Agilityszene weiterleiten, Agility wäre bestimmt toll für Hope. Nun, ich
stellte Hopes Anfrage in Facebook, wurde den Gedanken an die Kleine aber nicht
mehr los. Eigentlich sollte ja ein Sheltie-Welpe bei uns einziehen – eigentlich
... denn Leben ist ja bekanntlich, was passiert, obwohl wir andere Pläne
hatten.
Meine Mutter sagte sofort „das ist dein Hund“ , meine Tochter
meinte „du bist eben ein Borderfrau“ und mein Mann „das musst du wissen“ – und
in der Nacht vom 25. auf den 26. Februar zog Hope, meist Hopsiding genannt,
hier ein.
Eigentlich könnte ich hier schon fast aufhören, weil der Rest des
Jahres (wie gesagt, wir schrieben gerade Februar) drehte sich nur um
schwarzweiße Vierbeiner. Fast. Da ich aber von Hopes erster Begegnung mit
Agility, unseren Urlauben in der Camargue, von unserer Begleithundeprüfung, den
Fortschritten im Agility und natürlich auch sonst so ziemlich jedem Hundethema
überhaupt ausführlichst im 4-Pfoten-Blog, in Facebook und diversen anderen
Medien berichtet habe, denke ich doch mal an die Themen, die nichts mit Hunden
und Agility zu tun haben.
Öhm, denk, grübel ... nun ja, soweit es Peter und mich betrifft
– wir hatten unsere zwei wunderbaren Urlaube in der Camargue – natürlich mit
Hunden - und den sogenannten Alltag (auch mit Hunden) – es gab es keine großen
Themen. Und das ist eigentlich ein deutliches Zeichen dafür, dass es uns in
2012 einfach nur gut ging. Mein Job macht mir Freude, ich war in
Moosfischbachtal, Saarbrücken und Kerpen – ich habe einen gefühlt riesengroßen
Satz über meinen Schatten gemacht (gefühlt, weil so groß war der gar nicht) und
den Weg zurück ins Tal gefunden. Und das fühlt sich gut und richtig an.
Für Turbulenzen sorgte eher der Rest der Familie. Cathy kämpfte
sich durch ihr Praktikum, kündigte ihre Wohnung und pendelt seit dem zwischen
Kleestadt und Raibach, was nicht immer einfach ist, seit der Passat unter
Blaulichtgewitter auf einem gelben ADAC-Wagen aus unserem Leben schied ... Seit
September studiert sie Chemie an der TU Darmstadt und beißt sich da ganz
engagiert durch Praktika und fast unlösbare Matheaufgaben.
Lotte wurde im Juli ausgebremst und wiederholt nun die E1. Im
Moment will sie nach dem Abi 2015 Medizin studieren. Mit Dodo hat sie einen
wirklich netten Freund, der hoffentlich auch im nächsten Jahr noch zur Familie
gehört.
Während ich hier schreibe und mich an 2012 erinnere, rückt 2013
immer näher. Wünsche? Ganz klar: Gesundheit. Das ist die Basis für alles
andere.
Peter wird 70 und ich komme mit Donna hoffentlich in die A3. Und
mit Hope hoffe ich auf viele schöne, und auch ein paar erfolgreichen Läufe. Unser
erster Start ist schon am 20. Januar. Mit beiden Mädels. Und wenn es auch nur
ein bisschen so läuft, wie ich mir das vorstelle, wird 2013 wieder ein
Hundejahr werden. Und mein Motto bleibt:
„Träume nicht
dein Leben. Lebe deinen Traum.“